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Masha Gessen: “Russland ist ein mafiöser Staat”

Die Machthaber in Russland verfolgten ausschließlich eigene Clan-Interessen, sagt Masha Gessen, Preisträgerin des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung in der DW-Sendung “Nemtsova.Interview”.

Zhanna Nemzowa: Frau Gessen, “Die Zukunft ist Geschichte: Wie Russland die Freiheit gewann und verlor” ist nicht Ihr erstes Buch über Putins Russland. 2012 erschien das Buch “Der Mann ohne Gesicht – Wladimir Putin: eine Enthüllung”. Warum sollte man Ihrer Meinung nach Putins Rolle und die Umstände seiner Machtübernahme überdenken?

Masha Gessen: Mir ist wichtig deutlich zu machen, dass ich 1991 nicht als einen Wendepunkt in der Geschichte Russlands betrachte. Ich glaube nicht, dass wir es in Russland mit einer sich hinziehenden Übergangsphase zu tun haben, und ich glaube auch nicht, dass in Russland ein hybrides Regime besteht. Ich glaube, dass es 1991 im bestehenden System Veränderungen gab, aber es zu keinem Bruch mit dem System kam. Als sich alles “beruhigte”, hatten wir eine modifizierte Sowjetunion, in dem Sinne, dass das Regime nicht mehr totalitär war, aber die Gesellschaft sich in einen totalitären Zustand zurückversetzte.

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