- Kurz vor einem wichtigen Beschluss stellt sich Frankreich gegen die geplante Gaspipeline Nord Stream 2, die Deutschland befürwortet.
- Der Beschluss ist eine Änderung einer EU-Regel, die es der Kommission ermöglichen würde, stärker gegen Nord Stream 2 vorzugehen.
- Das Projekt des russischen Energiekonzerns Gazprom werfe Probleme im angespannten Verhältnis zwischen Moskau und den Europäern auf, begründet Frankreich.
Von Leo Klimm, Paris, und Alexander Mühlauer, Brüssel
Frankreich stellt sich vor einem wichtigen energiepolitischen Beschluss überraschend gegen Deutschland: Bei einer für diesen Freitag geplanten EU-Abstimmung, die über die Zukunft des umstrittenen Pipeline-Projekts Nord Stream 2 entscheidet, will Frankreich gegen das Vorhaben votieren. Das von Deutschland unterstützte Projekt des russischen Energiekonzerns Gazprom werfe “strategische Probleme” im angespannten Verhältnis der Europäer zu Moskau auf, erfuhr die Süddeutsche Zeitung aus französischen Regierungskreisen. “Wir wollen nicht die Abhängigkeit von Russland verstärken und dabei noch den Interessen von EU-Ländern wie Polen und der Slowakei schaden”, hieß es in Paris.